Was ist graue Energie? Nachhaltigkeit bei Gebäuden (Stiftung BauKulturerbe , 15.01.2020)

Was ist graue Energie? Nachhaltigkeit bei Gebäuden (Stiftung BauKulturerbe , 15.01.2020)

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Energiebedarf über den gesamten Lebenszyklus betrachten

Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes, so verliert ein relativ geringer Energieaufwand im Betrieb an Bedeutung gegenüber dem Aufwand, der in den Phasen Bau und Rückbau entsteht. Erst mit zunehmender Nutzungsdauer relativieren sich die Anteile für die eingebrachte Primärenergie, die graue Energie. Diese können aber nie ganz verschwinden. Vergleichen wir nun ein Bestandsgebäude mit einem Neubau, dann kann ein 100 Jahre altes Gebäude demnach häufig trotz geringerer Energieeffizienz im Betrieb eine bessere Energiebilanz aufweisen, als beispielsweise ein neugebautes Passivhaus. Dieses weist nämlich häufig aufgrund der verwendeten Materialien einen hohen Anteil an grauer Energie auf. Konkret bedeutet das, dass das Passivhaus perspektivisch über einen deutlich längeren Zeitraum genutzt werden müsste um den hohen Bedarf an Primärenergie auszugleichen. Am Ende eines solchen Vergleichs steht außerdem noch der Energieeinsatz für den Rückbau des Gebäudes. Der Abbruch eines bestehenden Gebäudes bedarf einer teils beträchtlichen Menge an Energie. Auch diese muss berücksichtigt werden. 
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Weitere Literatur:

Graue Energie: Abreißen oder Sanieren? (Ökologisch Bauen & Renovieren 2018)

Die energetische Sanierung des Gebäudebestands hinkt weit hinter den Klimazielen hinterher. Zudem entscheiden sich Investoren und Bauherren allzuoft für Abriss und Neubau, ohne zu berücksichtigen, wie sich die außer Acht gelassene Graue Energie in der Öko- und Klima-Bilanz niederschlägt. Erschreckend kommt hinzu, dass Effizienzgewinne durch stetig wach-sende Wohnflächenansprüche und zunehmende Pendler-Distanzen auf-gefressen werden. Ein Plädoyer für Suffizienz und solare Sanierung

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Neubau: 50 % des Energiebedarfs ist Graue Energie  (baubiologie magazin, Gesundes Bauen + Wohnen, 0)

Die “Graue Energie” macht bei einem typischen Neubau inzwischen 50 % des Energiebedarfs über den Lebenszyklus insgesamt aus. Der Anteil der Herstellungsphase liegt bei den Treibhausgas-Emissionen sogar bei 80 % (graue Emissionen), wenn die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien bis 2050 einbezogen wird.

Es ist von daher höchste Zeit, dass dieses Thema im politischen Diskurs einen höheren Stellenwert bekommt und z.B. im Gebäudeenergiegesetz (GEG) Berücksichtigung findet. Mit dem folgenden Factsheet vom Verein Bauwende e.V. möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Bedeutung der Herstellungsphase von Gebäuden (inkl. der Materialherstellung) deutlich wird.

Energieaufwand für Gebäudekonzepte im gesamten Lebenszyklus (Umweltbundesamt, 2019)
Abschlussbericht

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Durch die Untersuchungen sollen folgende Fragen beantwortet werden:
Mit welchen Maßnahmenkombinationen ist ein klimaneutraler Gebäudebestand zu errei-chen?
Welche Kosten und Energieeinsparungen im Lebenszyklus sind damit verbunden?
Können bei energetischen Sanierungen die erhöhten Energieaufwendungen für die Herstel-lung der Baumaterialien durch Einsparung in der Nutzungsphase ausgeglichen werden?
Inwieweit ist eine verbesserte Gebäudehülle oder ein hoher Aufwand bei der Anlagentechnik zur Verringerung des Energiebedarfs der Nutzungsphase unter Berücksichtigung des kumu-lierten Energieaufwands und den damit verbundenen Lebenszykluskosten akzeptabel?
Welche Maßnahmen sind kosteneffizient umzusetzen und tragen in großem Umfang zur Min-derung des KEAne und GWP bei?
Wo sollen künftig die umweltpolitischen Schwerpunkte gesetzt werden und welche Instru-mente eignen sich besonders zur Umsetzung?
Haben die untersuchten Gebäudeenergiestandards eine Lenkungswirkung zur Erreichung der Klimaschutzziele?
Wie sollte ein künftiges Förderprogramm konzipiert sein?

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